Newsletter 3: Ausblick 2018 – Verlustaversion und Referenzpunkt

09. Dezember 2017
Newsletter 3 - Marktperformance

Jahresausblick 2018
Gewinne realisieren? vs. Verlustaversion und Referenzpunkt

Marktausblick 2018

Gegenwärtig geben die Finanzinstitute ihre Einschätzungen zu den Märkten fürs kommende Jahr bekannt. Einhellig werden die bessere Weltkonjunktur und die weiterhin expansiven Notenbanken als Gründe für eine anhaltende Übergewichtung von Aktien herangezogen. Während die UBS auf europäische Aktien setzt, beurteilt die CS auch US Aktien weiterhin positiv. Einige Ökonomen werten jedoch die abflachende Zinskurve als Vorboten einer Rezession, oder fürchten einen Zinsschock sowie politische und technologische Umwälzungen. Die St. Galler Kantonalbank sieht im 2. Halbjahr gar Belastungen auf den Aktienmarkt zukommen. Sollten also mit Blick auf die diesjährig erzielten Kursanstiege (vgl. Marktperformance oben) nicht Gewinne realisiert werden?

Unter dem Titel Behavioral Finance hat es in den letzten Jahren diverse Studien gegeben, welche typische Verhaltensmuster von Anlegern untersucht haben, die den Anlageerfolg negativ beeinflussen können. Zwei solcher Verhaltensmuster werden an dieser Stelle anhand eines Beispiels kurz erklärt; die Verlustaversion und der Umgang mit Referenzpunkten: Sie kaufen eine Aktie zu 100. Diese steigt in kurzer Zeit auf 140, fällt dann aber wieder auf 120 und Sie verkaufen die Aktie. In der Regel schmerzt der Verlust von 20 (die Aktie nicht bei 140 verkauft zu haben) mehr, als der Gewinn von 20 (im Vergleich zur ursprünglichen Investition von 100) – dies ist Ausdruck der „Verlustaversion“. Aus diesem Grund verkaufen auch die meisten Anleger nicht bei 120, sondern hoffen, dass dieser Verlust zum neuen Referenzpunkt (Höchst bei 140) schon wieder ausgeglichen wird. Gesamthaft führt das dazu, dass Anleger in der Regel Aktien mit Gewinn zu früh verkaufen (Angst vor Richtungswechsel) und Aktien mit Verlust zu lange behalten. Durch das Setzen von Stop-Loss-Limiten und dem Nachziehen der Referenzpunkte bei steigenden Märkten, kann man diesen hinderlichen Verhaltensmustern begegnen.

Fazit

Leider besitzt niemand die magische Glaskugel, welche uns verlässlich die Marktentwicklung für das kommende Jahr voraussagt. Wenn Sie mit Ihrem Berater die Anlagestrategie klar besprochen haben, die Erwartungen entsprechend formuliert sind, Sie das Portfolio regelmässig überwachen sowie Stop-Loss-Limiten setzen, dann sind Sie auch auf allfällige Marktverwerfungen vorbereitet. In diesem Sinne können Sie mit Gewinnrealisierungen zuwarten, sofern dies mit der Anlagestrategie nach wie vor vereinbar ist.

Gerne stehe ich Ihnen für ein Gespräch zur Verfügung und berate Sie unabhängig bei der strategischen und taktischen Umsetzung Ihrer Anlageziele. Jetzt wünsche ich Ihnen und Ihren Angehörigen ein frohes Weihnachtsfest und fürs 2018 alles Gute, viel Glück, Erfolg und vor allem beste Gesundheit!

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