
Marktbewegungen und Marktbeobachtungen
Der Monat Oktober war für Anleger ein schwieriger Monat und gezeichnet von grossen Schwankungen. Dass die Nervosität an den Märkten markant zugenommen hat, lässt sich am stark gestiegenen Volatilitäts-Index ablesen. Dank zwei guten letzten Monatstagen konnte sich der amerikanische Index S&P500 aber nochmals ins Plus retten. Zuvor hat er seinen ganzen Jahresgewinn abgegeben. Die Monatsperformance von fast minus 7% war trotzdem die schlechteste seit September 2011. Allerdings legte der S&P500 im Oktober 2011 gleich wieder um 10% zu. Auch wenn viele Anleger das Ende der langen Aktienhausse sehen, so glaube ich nicht, dass die Aktienquote nun reduziert werden sollte. Sicher, die Risiken am Horizont haben zugenommen: Der Zufluss von Liquidität durch die Notenbanken nimmt sukzessive ab, das globale Wirtschaftswachstum verlangsamt sich etwas, die auf über 3% gestiegenen 10-jährigen US-Treasuries bieten im USD eine Anlagealternative an und die Gefahr, von enttäuschenden Unternehmensabschlusszahlen steigt. Die fundamentalen Daten haben sich aber kaum verändert. Die globalen Indikatoren weisen immer noch ein robustes Wirtschaftswachstum auf und die US-Unternehmen haben in den 3. Quartalsberichten ein Gewinnwachstum von rund 23% ausgewiesen. Ich sehe noch keine Trendwende vom Bullenmarkt zu einem Bärenmarkt, sondern nur eine notwendige Korrektur vor dem nächsten Anstieg. So blicke ich gespannt auf die „mid-term“ Wahlen in Amerika vom 6. November. Sollte es den Demokraten gelingen, eine Mehrheit im Repräsentantenhaus oder Senat zu erobern, dann wäre die Handlungsfähigkeit von Präsident Trump eingeschränkt und könnte zu einem politischen Stillstand führen, was den Börsen Auftrieb verleiten könnte.
Wie soll sich der Anleger im jetzigen Umfeld positionieren?
Zahlreiche Studien belegen, dass es sich auszahlt, wenn man langfristig investiert bleibt. Ein Ausstieg aus dem Markt aus Angst vor den oben genannten Risiken kann auch Opportunitätskosten in Form von entgangenen Erträgen bedeuten. Gerade für den Schweizer Investor im Negativzinsumfeld bedeutet Cashhaltung bei einer (wenn auch geringen) Inflation eine schleichende Enteignung und Kaufkraftverlust. Überprüfen Sie Ihre Anlagestrategie, halten Sie daran fest und diversifizieren Sie. Dies tönt langweilig, ist aber effektiv. In unsicheren Zeiten lohnt es sich zudem, auf qualitativ hochwertige Titel zu setzen und stark verschuldete Unternehmen zu meiden. Ausserdem gibt es nach den Kursrückgängen im SMI und EStoxx50 wieder eine Vielzahl von gewinnstarken Unternehmen, welche voraussichtlich Dividenden von gegen 4% und mehr bezahlen. Es gibt Studien, welche die Vermutung aufstellen, dass 60-90% des täglichen Aktienhandels automatisch durch Handelsalgorithmen getätigt werden und dass der US-Aktienmarkt mittlerweile schon fast zur Hälfte durch passive Strategien gehalten wird. Diese Faktoren führen dazu, dass sich die Volatilität, die Kursschwankungen, erhöhen. Für Investoren mit „ruhig Blut“ bieten sich damit auch immer wieder Kaufgelegenheiten.
Wünschen Sie eine Zweitmeinung bei der Überprüfung der Strategie oder suchen Sie Unterstützung bei der Suche nach dividendenstarken Qualitätstiteln und Anlagealternativen zur Diversifikation, so stehe ich Ihnen gerne für ein persönliches Gespräch zur Verfügung. Ich freue mich auf Ihre Kontaktnahme!
