
Aktuelles Marktgeschehen – Rückblick und Ausblick 2025 – „Dogs of the Dow“-Strategie
Nach der Wahl von Donald Trump zum neuen Präsidenten der USA akzentuierten sich die Performanceunterschiede zwischen den USA und Europa nochmals. Während die Indizes in den USA neue Höchststände erklommen, legte der SMI den Rückwärtsgang ein. In der letzten Woche drehte nun auch die Stimmung in den USA etwas. Die überraschend kräftige Zinssenkung der SNB um 0,5% und die Zinssenkung der EZB um 0,25% gaben den hiesigen Märkten jedoch nur schwach Rückenwind. Es ist aber davon auszugehen, dass der S&P500 nach 2023 auch im Jahr 2024 eine Performance grösser als 20% erzielen wird. Dies ist dem Index in den letzten 100 Jahren erst vier Mal gelungen. Es stellt sich also die Frage, was das kommende Jahr bringt.
Nach dem Grundsatz „America first“ erwarten viele Ökonomen unter „Trumponomics“ eine Fortsetzung des aktienfreundlichen Umfelds. Bedingt durch tiefere Steuern, mehr Deregulierung, fiskalische Impulse, sinkende Zinsen und hoher Innovationskraft von Big Tech sollten die US-Unternehmen höhere Gewinne ausweisen können. Wieviel dieser Erwartungen in den Preisen bereits eskomptiert sind, ist schwer abzuschätzen. Immerhin handelt der US Aktienmarkt mit einem KGV von 25 (der Rest der Welt mit einem KGV von 14) deutlich teurer. Die Entscheidung von Donald Trump Importzölle anzuheben, dürfte auch Auswirkungen auf Unternehmen in der Schweiz und Europa haben. Wer in den USA Produkte verkauft, ohne selbst dort zu produzieren, dürfte negativ betroffen sein. Die ZKB nennt hier u.a. Landis & Gyr, Tecan, Autoneum, Acceleron, Logitech. Gemäss ZKB dürften Firmen mit starker USA Präsenz wie Nestlé, Holcim und Alcon diesbezüglich deutlich besser abschneiden.
Neben breiter Diversifikation bin ich persönlich auch ein Anhänger der „Dogs of the Dow“-Anlagestrategie, welche auch für den Schweizer und Europäischen Markt zutreffen sollte. Gemäss dieser Strategie setzen langfristige Investoren auf solide Titel, welche eine hohe Dividendenrendite aufweisen und Chancen auf eine Kurserholung haben. Typische Titel sind dabei Nestlé, Clariant, Adecco, Zürich, SwissRe, SwissLife und Swisscom. Für den Amerikanischen Markt wären Verizon, Chevron, Johnson&Johnson, Amgen, Coca Cola und Merck als Beispiele zu nennen.
Der Jahreswechsel ist ein guter Zeitpunkt, das eigene Wertschriftendepot einer Risikoanalyse zu unterziehen. Stimmt die Assetallokation noch? Stehen allenfalls Investitionen an? Sind Sie zu stark in den Heimmärkten investiert?
Bundesrat ermöglicht ab 2025 nachträgliche Einzahlungen in die Säule 3a
Wer als in der Schweiz erwerbtätige Person ab dem 1. Januar 2025 nicht jedes Jahr die maximal zulässigen Beiträge in die Säule 3a einzahlt, erhält neu die Möglichkeit, später bis 10 Jahre rückwirkend die Lücken zu schliessen und diese Einkäufe ebenfalls steuerlich in Abzug zu bringen. Ein Einkauf setzt allerdings voraus, dass im betreffenden Jahr der ordentliche Beitrag vollständig bezahlt wurde, und dass sowohl im Jahr des Einkaufs wie auch im Jahr, im welchem die Lücke entstanden ist, ein AHV-pflichtiges Erwerbseinkommen erzielt wurde. Lücken, die vor 2025 entstanden sind, können jedoch nicht geschlossen werden. Es können später mehrere Lücken in einer Nachzahlung geschlossen werden, sofern die Nachzahlung gesamthaft den maximal zulässigen 3a-Betrag nicht überschreitet. Weiter kann eine Beitragslücke nicht auf mehrere Jahre aufgeteilt werden.
Sollen solche Nachzahlungen in die Säule 3a oder auch Einkäufe in die Pensionskasse überhaupt geleistet werden? Zur Beurteilung sollten die persönliche Vorsorgesituation gesamthaft geprüft und auch allfällige weitere Steueroptimierungs-möglichkeiten beachtet werden. Haben Sie zum Beispiel Renovationsprojekte in Planung? Wertzuwächse langjähriger privater Vermögensanlage sind steuerfrei. Wertzuwächse in der Vorsorge sind beim Bezug zu versteuern. Daher spielt das Alter auch eine Rolle. Unter Steueroptimierungsmöglichkeiten sollten nicht nur die Einzahlungen, sondern auch künftige Auszahlungen geplant werden. Gestaffelte Bezüge sind vor oder nach Erreichen des Pensionierungsalters möglich.
Vor dem Hintergrund der demographischen Entwicklung, welche den Pensionskassen bei den aktuellen Umwandlungssätzen, Anlagevorschriften und Mindestverzinsungen Kopfzerbrechen bereitet, oder der zunehmenden Staatsverschuldung, welche zu höheren Steuern führen könnte, lohnt es sich bestimmt, Gedanken über die private Vermögens- und Vorsorgeplanung anzustellen.
Für eine umfassende Beratung in Sachen Vermögensanlagen, Risikoanalyse und Vorsorgeplanung stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung.
Ich wünsche Ihnen und Ihren Lieben weiterhin eine friedliche Adventszeit, dann ein frohes Weihnachtsfest und fürs 2025 herzlich alles Gute, beste Gesundheit sowie viele interessante und lehrreiche Projekte.
